Das Wahlrecht ist eines der wichtigsten Grundrechte in einer Demokratie. Dennoch ist es für einige Gruppen nicht immer einfach an einer Wahl teilzuhaben. Dies gilt auch für Menschen mit Behinderungen, die sich oft schwer tun sich Gehör zu verschaffen und Anteil am gesellschaftlichen Diskurs zu erlangen. Im Landkreis Biberach gibt es Werkstätten für Personen, die aufgrund Ihrer Beeinträchtigung (sowohl geistige als auch körperliche Einschränkungen) nicht oder noch nicht auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt tätig sein können. In den von der St. Elisabeth-Stiftung geleiteten Werkstätten wurden kurz vor der Kommunalwahl in Baden-Württemberg Workshops durchgeführt. Ziel war es Informationen und Begriffserklärungen in einfacher Sprache zu vermitteln, sodass sich alle aktiv beteiligen konnten. Dabei ging es um die Frage was die Kommunalwahl ist und wie gewählt wird. Außerdem wurde darauf eingegangen warum es wichtig ist wählen zu gehen. Durchgeführt wurden die drei Workshops an den Standorten Biberach, Heggbach und Laupheim von zwei erfahrenen Referenten. Franz Schweitzer und Lothar Heusohn haben bereits 1999 eine Sommerschule ins Leben gerufen, um ein Bildungsangebot für Menschen mit Lernschwierigkeiten anzubieten. Beide geben Kurse in den Bereichen Politik, Teilhabe und Selbstbestimmung. Die Workshops waren ein voller Erfolg, nicht nur weil das Interesse der Gruppen groß war, sondern auch weil sie viel Vorwissen mitbrachten. Dadurch konnten die Referenten anknüpfen und alle Teilnehmenden aktiv miteinbeziehen. Auf diese Weise fiel es den Gruppen leicht konzentriert beim Thema zu bleiben. Das Interesse ging so weit, dass zwei der drei Gruppen die Idee hatten den Bürgermeister oder den Gemeinderat zu einem Gespräch einzuladen.