Wie kann unsere Demokratie lebendig gestaltet werden und wehrhaft bleiben? Und wie stärken wir das Verständnis für Demokratie allgemein? Um Fragen wie diese ging es auf der dritten Demokratiekonferenz des Landkreises Biberach in Laupheim. Rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen hierfür unter dem Motto „Starke Stimmen – Offene Gesellschaft“ im Katholischen Gemeindezentrum in Laupheim zusammen.
„Demokrat sein heißt, demokratisch leben“, sagte Landrat Mario Glaser in seiner Begrüßung. „Vielleicht müssen wir wieder anfangen zu sagen, es gibt kein Oben und kein Unten, es gibt eine Demokratie, um die es zu kämpfen gilt“, so der Landrat weiter. Oberbürgermeister Ingo Bergmann stellte zudem den steten Wandel innerhalb demokratischer Prozesse heraus. „Demokratie entwickelt sich immer weiter, steht unter verschiedenen Einflüssen – und ist nicht zuletzt auch Gefahren ausgesetzt.“
Begegnungsorte stärken das Miteinander
In einer Podiumsdiskussion zur politischen Gegenwartskultur stellte Moderatorin Dorothea Schaeffer unter anderem das Projekt „BerkWerk e.V.“ vor. Aus dem Vorstand des Kultur- und Gemeinschaftshauses in Berkheim war Monika Sparakowski zu Gast. Sie wies auf den immensen Wert von leicht zugänglichen und kostenlosen Begegnungsstätten hin. „Viele Menschen vereinsamen oder ziehen sich aus dem Gemeinschaftsleben zurück. In Berkheim haben wir gemerkt, dass es wieder einen Ort braucht, wo man ins Gespräch kommt und einfach dazugehört“, so Monika Sparakowski. Kreisrätin Birgit Schmogro bekräftigte diesen Eindruck mit Hinblick auf die Selbstwirksamkeit demokratischen Handelns. „Es geht darum, andere Menschen wahrzunehmen, einander zu sehen“, so Schmogro, die auch Mitglied im „Bündnis der Partnerschaft für Demokratie“ ist.
Die Fachstelle für Monitoring, Beratung und Information zur extremen Rechten und Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit (GMF), „mobirex“, des Demokratiezentrums Baden-Württemberg, lieferte eine Bestandsaufnahme aktueller antidemokratischer Gruppen und Milieus im Landkreis Biberach. In der Folge entwickelte sich ein reger Austausch unter den Teilnehmenden. Sowohl die Möglichkeiten demokratischer Eigeninitiative als auch die Herausforderungen durch antidemokratische Tendenzen wurden diskutiert.
An unterschiedlichen Themen- und Aktionstischen konnten die Beteiligten ihren offenen Gedankenaustausch weiter vertiefen. Fünf Impulsgeber leiteten die jeweiligen Gesprächsrunden an. So trainierte zum Beispiel Yasmina Steck vom Verein Mehr Demokratie spielerisch mit den Teilnehmenden das aktive Zuhören. Der Polizist Benjamin Kolesch gab Einblicke in seine Aufklärungsarbeit zu Extremismus- und Suchtprävention an Grund- und weiterführenden Schulen in der Region.
Bildunterschrift:
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Podiumsdiskussion: Von links nach rechts Yasmina Steck vom Verein Mehr Demokratie e.V., Moderatorin Dorothea Schaeffer, Birgit Schmogro, Kreisrätin und Mitglied im Bündnis der Partnerschaft für Demokratie, Monika Sparakowski vom Kultur- und Gemeinschaftshaus BerkWerk e.V. in Berkheim, Tim Schumacher von der Fachstelle mobirex im Demokratiezentrum Baden-Württemberg, Katrin Bächle, Koordinierungs- und Fachstelle der PfD.








